Barbara Yelin
7.3.2027
Die Comiczeichnerin Barbara Yelin (*1977, München) ist bekannt für feinfühlige, atmosphärisch dichte gezeichnete und gemalte Graphic Novels. Sie denkt politisch und findet ihre Themen oft in packenden Porträts. Ihre erste grosse Einzelausstellung zeigt Originale, freie Arbeiten und Illustrationen.
Die deutsche Künstlerin etablierte ihren Stil mit ihren ersten Büchern «Le Visiteur» (2004) und «Le Retard» (2006), die zunächst in Frankreich erschienen: erzählerisch kraftvoll, bildsprachlich nuanciert. Im Zentrum ihrer Arbeit stehen oft Lebensgeschichten von Frauen, eingebettet in historisch präzise recherchierte Kontexte. Um Klischees zu vermeiden und politisch aufgeladene Themen in neuen Bildern zu erzählen, setzt Yelin auf Ambivalenzen und Brüche – jedes ihrer Alben ist stilistisch eigenständig, die Zeichentechnik folgt stets dem Inhalt. In «Gift» porträtiert sie eine im frühen 19. Jahrhunderts hingerichtete Serienmörderin, in «Irmina» steht eine junge Frau der Möglichkeit gegenüber, im NS-Regime gesellschaftlich aufsteigen zu können.
Aktuell hat Yelin die Biografie und Erinnerungen von Emmie Arbel, die als Kind drei NS-Konzentrationslager überlebte, in einer Graphic Novel verarbeitet – eine vielschichtige und kritische Reflexion über Erinnerung. Im Herbst 2025 wird das von ihr mitinitiierte Gemeinschaftsprojekt «Wie geht es dir?» erscheinen, das sich dem Themenkreis Rassismus und Antisemitismus widmet und differenziert auf das aktuelle Geschehen im Nahen Osten reagiert.
Yelins vielfach ausgezeichnetes, in über zehn Sprachen übersetztes Werk umfasst Graphic Novels, Webcomics, Comicstrips, Illustrationen für Tageszeitungen und Magazine sowie Kinderbücher und wird regelmässig international ausgestellt. Ihre erste grosse Einzelausstellung zeigt Originale, freie Arbeiten sowie Illustrationen für Magazine und Kinderbücher – ein eindrucksvolles Panorama einer künstlerisch reifen Erzählerin.
Vernissage: 27.11.2026, 18.30 Uhr
Pressekonferenz: 26.11.2026, 11 Uhr
Kuratorin: Anette Gehrig
© Barbara Yelin «Heldinnenreise» 2021